1. Herren: Chancenlos gegen die VSV – Gast krönt sich zum Meister

IMMENBECK. Hochmotiviert, aber arg gebeutelt zeigt die Eintracht sich vor der Partie gegen den unangefochtenen Spitzenreiter der VSV Hedendorf-Neukloster. Die gastierende Mannschaft von Coach Steffens kann mit einem Sieg die Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga klarmachen. Für Immenbeck gilt es nach der Kartenmisere und diversen Ausfällen der Vorwochen eine spielfähige Mannschaft zu stellen. Das wichtigste Zeichen setzen dabei die aushelfenden Teams der 2. Herren und Ü32 – vielen Dank für die große Bereitschaft! Der 2. Herren gratulieren wir zudem zum 2:1-Derbysieg gegen die 3. Vertretung der VSV.

Foto: Schmietow

Für ein besonderes Feeling sorgt bereits vor Anpfiff das gemeinsame Einlaufen mit jungen Kickerinnen und Kickern des gemeinsam gegründeten JFV Buxtehude – Eindrücke folgen. Der Auftritt vor über 300 Zuschauen am Spielfeldrand ist in jedem Fall für jung und alt eine rundum tolle Geschichte. Für Immenbeck steht mit Jan Cords eine Leihgabe aus der 2. Herren in der Startelf. Er komplettiert die Dreierkette neben Schöngraf und Blendermann. Auf der Bank finden sich mit dem angeschlagenen Lennart Müller, Ü32-Star Dawideit und Bjarne Schwarzer (60. Minuten bei der 2. Herren vorab). Die Gäste aus Hedendorf spielen vorne mit dem großen Orchester auf, hinter Arlt, Sonnabend und Scheppeit dirigieren Weser und Kröger, die es im Zentrum mit den Immenbecker Ahmad, Arndt und Raschke zu tun bekommen. Von Beginn an ist der offensive Druck auf die Eintracht enorm. Geregelter Spielaufbau ist kaum möglich und so greift die Wiede-Elf frühzeitig zu langen Bällen auf das Sturmduo. Wer sich wundert, tut dies zurecht: Neben Tempomann Usko agiert Stammkeeper Bente als 2. Spitze. Die erste Chance verzeichnet Sonnabend, der sich in gewohnt geduckter Manier durch die Kette schleicht und von halblinks verzieht (7.). Für Immenbeck nimmt Usko erstmals nach Raschke-Zuspiel Witterung auf. Der Abschluss aus spitzem Winkel ist für Menzel lediglich eine kurze Dehnübung (9.). Jan-Hendrik Scheppeit macht mit einer Doppelchance erstmals auf sich aufmerksam und scheitert doppelt an Meier (11.). Kurz darauf serviert Gorgs einen von vielen Zuckerbällen von hinten links in die Spitze. Scheppeit bearbeitet Blendermann im Luftkampf, sodass dieser nach hinten klärt – das Leder hoppelt an den Pfosten und wird von Meier aufgenommen (14.). Dann der erste Freistoß für die VSV – Weser und Sonnabend tüfteln wie zwei Sterneköche über der neuen Risotto-Kreation. Weser darf ran und setzt das Leder gekonnt an den Außenpfosten – Durchatmen (15.). Individuell sind die Gäste den sich tapfer wehrenden Immenbecker überlegen und entscheiden auch in den entscheidenden Szenen immer wieder direkte Duelle für sich. Arlt entwischt in der Folge gleich zwei Bewachern und schiebt nach 16 Minuten mit dem linken Schlappen und reichlich Übersicht zur Führung ein (16.). Die Immenbecker Antwort folgt auf dem Fuß. Entlastung gibt es lediglich, wenn die fleißigen Mernik und Lohmann auf Außen ihre Dynamik auf den Rasen bringen. Nach Lohmann-Antritt und feinem Ball ist Usko plötzlich durch. Menzel ist aber flink auf den Beinen und stibitzt den Ball direkt nach Usko Abschluss aus der Luft (25.). Es folgt die stärkste Phase der Gäste, die sich nun taumelnde Eintracht-Kicker zurechtlegen. Torjäger Scheppeit, in der Hinrunde noch aufgrund seine Cagefighter-Verpflichtung gegenüber der WWE häufig verhindert, veredelt per Grätsche eine Sahne-Flanke von Jankowski zum 0:2 (29.). In der Folge scheitert er mit zwei Abschlüssen an Meier (33., 35.) Jetzt geht es schnell: Über Schlöffel, Weser, Jankowski und erneut den gestarteten Schlöffel spielt der Gast sich sehenswert durch die Reihen. Im Zentrum muss Weser dann nur noch in die verwaiste Hütte einschieben (37.). Bitter für Immenbeck – Usko knickt bei einem schnellen Konter auf Höhe der Mittellinie bitter um und muss per RTW ins Krankenhaus. Die Saison ist in jedem Fall gelaufen – gute Besserung an Immenbecks Turbolader. Flo Dawideit muss früher als erwünscht die Schleife binden. Den Schlusspunkt in Durchgang eins setzt dann erneut Scheppeit. Nach guter Flanke von Felix Arlt steigt der Stürmer trotz enger Bewachung hoch und legt seinen Kopfball gegen die Laufrichtung in die Maschen (42.).

 

Die VSV tauschen kurz nach Wiederanpfiff Mercan gegen Sonnabend. Bei Immenbeck spielt mittlerweile Arndt hinten rechts, Bente agiert als Funkturm vor der Abwehr und Lohmann stürmt. In der Anfangsviertelstunde steht die Eintracht aber erstmals richtig gut und lässt nur zwei Möglichkeiten zu. Schöngraf, Blendermann und Cords gewinnen im Zentrum etwas an Sicherheit. Arlt läuft in eine Jankowski Hereingabe – Meier wehrt zur Ecke ab (49.). Kurz darauf postet Scheppeit im Antetokounpo-Style gekonnt gegen Schöngraf auf und schließt in der Folge zu zentral ab (53.). Die Eintracht kommt gegen hoch stehende Gäste trotz des bereits klaren Ergebnisses immer wieder zu guten Konteransätzen. Zwischen den Spielminuten 58 und 71 lässt Scheppeit dann den Clown aus der Kiste und legt noch drei Treffer zum 0:7 nach. Die Eintracht spielt gar nicht so wirklich schlecht – eine Mannschaft wie Hedendorf/Neukloster bestraft aber jeden individuellen Fehler gnadenlos. Arlt und die eingewechselten Unruh und Sattler legen je einen Treffer auf. Auf Seiten der Eintracht wirken im Zentrum mittlerweile Lennart Müller und Bjarne Schwarzer mit. Beide fügen sich gut ein und sorgen für einiges an Entlastung. Am Spielfeldrand nimmt die Ausgelassenheit der Gäste berechtigtermaßen stetig zu – die Meisterschaft ist sicher. Auf dem Feld ist die Glückseligkeit ansteckend und öffnet der Eintracht offensiv viele Räume. Über Mernik kommt der Ball immer wieder ins offensive Drittel. Seine Hereingabe verpasst Schwarzer knapp (80.). Wenig später tritt Luca Arndt nochmal beherzt an unmd keiner kann folgen. Maschmann blockt die Hereingabe im Fünfer (85.). Auf VSV-Seiten sind nun vor allem Standards gefährlich. Nach vier Eckbällen kommt der Ball jedes Mal aufs Tor, meist ist Gorgs mit Kopfbällen der Absender – allerdings aus dem Gewühl und ohne Druck. Die beste Chance vereitelt Meier erneut gegen Scheppeit aus spitzem Winkel (85.). Den verdienten Ehrentreffer sichert sich die Eintracht dann erneut nach einem Konter. Über Lohmann bricht Mernik auf links durch. Den Abschluss blockt Menzel zur Seite, wo Debütant Schwarzer nachgerückt ist und per Kopf sein erstes Bezirksliga-Tor feiern darf. Eine schöne Randgeschichten für Bjarne Schwarzer, der nach Abpfiff zurecht von seinen Teamkollegen abgefeiert wird. Nach Abpfiff durch den souveränen Schiedsrichter Wiegel brechen bei den Gästen die Dämme. Mit reichlich Sekt und Bier wird der erste Aufstieg seit 10 Jahren auf und neben dem Feld ausgiebig gefeiert. Die Eintracht sammelt sich im Mannschaftskreis – Messlatte und Qualität des Gegners waren heute einfach zu hoch. Die Kragenweite ist in dieser Saison eine andere.

 

Fazit: Natürlich ein verdienter Erfolg für die VSV Hedendorf-Neukloster. Die vorzeitige Meisterschaft und der Aufstieg in die Landesliga haben sich angebahnt und sind vollumfänglich gerechtfertigt. Die Steffens-Elf tritt über die komplette Saison wahnsinnig konstant und gefährlich auf – da gilt es höchsten Respekt zu zollen und dem Derbyrivalen zum tollen Triumph zu gratulieren. Immenbeck zeigt trotz Personalnot immer wieder gute Ansätze, ist aber in den entscheidenden Situationen zu oft hintendran. Dennoch muss die Wiede-Elf sich nicht verstecken. Kommende Woche geht es für die Eintracht zum FC Mulsum/Kutenholz, wo der Klassenerhalt auch rechnerisch eingetütet werden soll. Nach Abpfiff gab es noch für alle Kicker gemeinsam Pizzen – Danke hier an die tolle Organisation. Vielen Dank insgesamt an alle für die grandiose Kulisse und den Support in Immenbeck. Gemeinsam packen wir das. Für die Eintracht!

Für die Eintracht im Einsatz: N. Meier, M. Mernik, J. Blendermann, K. Schöngraf, J. Cords, M. Lohmann, N. Ahmad (ab der 59. Minute L. Müller), P. Raschke, L. Arndt, R. Usko (ab der 40. Minute F. Dawideit), F. Bente (ab der 70. Minute B. Schwarzer)

 

Torschützen (Vorlage): 0:1 F. Arlt (16., Holst), 0:2 J. Scheppeit (29., Jankowski), 0:3 A. Weser (37., Schlöffel), 0:4 J. Scheppeit (42., Arlt), 0:5 J. Scheppeit (58., Arlt), 0:6 J. Scheppeit (60., Unruh), 0:7 J. Scheppeit (71., Sattler), 1:7 B. Schwarzer (89., Mernik)

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