1. Herren: Den Schneid abgekauft – Eintracht trifft in Langen die Hütte nicht

LANGEN. Es ist uns immer wieder eine Ehre bei Lenker Mike in den Reisebus zu steigen. Auch auf der ersten “weiten Fahrt” des Jahres bringt der Busfahrer unseres Vertrauens das Team sicher an den Nordeschweg nach Langen. Während die Spieler sich präparieren, frönen die mitgereisten Fans bereits den kulinarischen Seiten des Auswärtslebens und kehren in der charmanten Sportsbar vor Ort ein.

Zum Spiel haben sich dann aber alle in irgendeiner Form Beteiligten am Platz eingefunden – Showtime. Die Mannschaften knurren sich 10 Minuten vorsichtig an, dann nimmt der Kick erstmals Fahrt auf. In einer weitestgehend ausgeglichenen Partie, zeigt die Eintracht erstmals in Form eines harmlosen Kopfballs Zähne (24.). TV-Schlussmann Koch, der es sich zur Spezialität gemacht hat, völlig tiefenentspannt das Gros an Torschüssen einfach festzuhalten, pflückt den Abschluss wie eine reife Mirabelle. Wenig später wird er aber zum Zuschauer degradiert: Kock wird am Strafraum fein in Szene gesetzt und bedient Teenieschwarm Böttcher, seines Zeichens Schütze des Last Minute Ausgleichs in der Vorwoche. Immenbecks Nummer 9 hievt das Spielgerät platziert auf den Kasten und erwischt den Querbalken aus Leichtmetall (29.). Es folgt die vermeintlich spielentscheidende Szene. Kock entwischt Gegenspieler Müller und im Huddle gehen beide zu Boden. Der Weg zum Tor war frei, daher entscheidet Schiedsrichter Reinken nach kurzer Absprache auf Platzverweis gegen den Grün-Weißen Verteidiger (34.). Langen hadert nun kurzzeitig mit der neuen Feldordnung, zeigt sich aber schnell gefestigt. Insgesamt ist die Mannschaft von Timo Franke öfter am Ball, entfaltet nach vorne aber bislang wenig Handfestes. Mit dem Pausenpfiff hat dann erneut Kock die Führung auf der Schädelplatte, zielt aber knapp zu hoch (45.).

Dicke Dinger ließ der TSV in Durchgang eins liegen und bekanntermaßen rächt sich fahrlässige Chancenverwertung fast immer! Der TV kommt mit neuer Prise Schmackes aus der Kabine und drückt der Eintracht Präsenz auf. Sturmtank Zimmermann, der im Kopfballduell einem startenden Albatros gleicht ist ein stetiger Unruheherd, bei Schulz und Schmidt aber zumeist im Wartestand. Sturmpartner Barg übernimmt stattdessen die Fackel und dringt nach schneller Kombi über Brandes und Zimmermann in die Red Zone ein. Der Abschluss verfehlt sein Ziel nur minimal (48.). Die Eintracht guckt sich nun immer öfter um und von einer Überzahl ist in Halbzeit zwei schnell nichts mehr zu merken. Nach vorne kann die Eintracht noch Nadelstiche setzen, verpasst nach guter Dynamik zu Beginn aber den entscheidenden Punch. Abermals Kock kann das Momentum wieder kippen, doch Koch behält im direkten Duell die Oberhand (60.). Dann wird es hitzig! Joni Schmidt wird im gegnerischen Sechzehner zu Fall gebracht – Empörung auf und neben dem Feld? Eine zumindest kritische Entscheidung. Im Gegenzug zahlt Immenbeck die Zeche doppelt. Es gibt Freistoß in zentraler Position und Zimmermann tritt an. Dass reine Körpergröße kein Indiz für mangelnde Kopf-Fuß-Koordination gibt der in der Folge im Winkel klebende Ball zu Protokoll (70.). Abermals eine bittere Pille für die Roten, die sich hier längst eine Bude verdient gehabt hätten. Mit Leffler (62.) und Rückkehrer Till Müsing (73.) und nochmal Müsing (76.) (Anm. der Redaktion: es wer Erik, nicht Düne oder Teppich) sollen jetzt nochmal offensive Statements folgen. Die Durchschlagskraft schwindet aber merklich, was auch an der von Feldmarschall Kossak tadellos organisierten Not-Abwehr liegt. Die Eintracht kommt gegen Ende nochmal zu Halbchancen. Aber Raschkes Abschluss wird im Gedränge geblockt (76.) und Müsings Schlenzer mit links von Keeper Koch sicher eingeheimst (83.). Zimmermann und Marbes prallen nochmal aneinander und sehen beide gelb. Das sah von außen nicht ganz sauber aus… In einer spannenden Schlussphase bietet die Eintracht entsprechend der offensiven Ausrichtung, defensiv nur noch den Schweizer Käse. Nutznießer nach blitzsauberem Konter ist Maik Schulz der mit einem platzieren Gewaltrolle ins lange Eck, Schlussmann Bente keine Abwehrchance lässt (90.).

Fazit: Wieder mal so ein dämliches Spiel, das man einfach nicht verlieren muss. Am Ende kann die Mannschaft sich nicht allzu viel vorwerfen. Man hätte lediglich den Druck auf dezimierte Langener aufrecht erhalten müssen und den Ball mindestens einmal innen an den Pfosten vorbeiholzen müssen. Aber es kommt, wie es eben kommt und wir verzichten bewusst auf altbackene Floskeln (“Wenn du die Dinger vorne nicht machst…”) sondern gratulieren dem abgezockten TV zum Heimsieg. Viel Erfahrung, individuelle Klasse und ein Quäntchen Glück gaben diesmal den Ausschlag. Für den späten Klassenerhalt sind wir aber immer noch dankbar und überlasen daher diesmal zähneknirschend die drei Punkte ;).

Kommenden Sonntag empfängt die Eintracht vor heimischer Kulisse den TSV Altenwalde. Spielbeginn ist um 15:00 Uhr. Für Langen geht es bereits am Samstag um 17:00 Uhr gegen den Primus vom ASC Cranz-Estebrügge. Wir wünschen viel Erfolg, gut Schuss und baldige Besserung bei der angespannten Personalsituation.

Besten Dank an unsere treuen Seelen und Oma Poppe, die uns auf der Busfahrt verköstigt hat. Absolut grandios – für die Eintracht!

Für die Eintracht im Einsatz: F. Bente, M. Marbes, M. Schmidt, K. Schulz, K. Schöngraf, R. Böttcher (ab der 72. Minute T. Müsing), M. Meyer (ab der 76. Minute E. Müsing), J. Schmidt, N. Ahmad (ab der 61. Minute T. Leffler)

Torschützen (Vorlage): 1:0 C. Zimmermann (70.), M. Schulz (90.)

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