1. Herren: Immenbeck krönt kämpferische Leistung mit Punktgewinn

IMMENBECK. Mit wenigen Partien vor der Brust wird die Luft im Abstiegskampf für die Immenbecker langsam immer dünner. Im vorletzten Heimspiel der Bezirksliga-Saison 2017/18 gastiert erstmals die spielstarke SG Stinstedt auf der Immenbecker Brune Naht. Die Mannschaft von Stefan Gehlhaar steht auf Platz 5 der Tabelle und kann in den verbliebenen Partien weder nach oben, noch nach unten große Schritte machen.

Der Wettergott zeigt sich wohlgesonnen und hat richtig Bock auf Amateur-Fußball. Zur Feier des Tages werden feinster Sonnenschein und vorsommerliche Temperaturen aufgefahren. Zusammen mit dem betörenden Duft der Grillwürste ergibt sich eine Kombination, die unsere Zuschauer schneller an die frische Luft treibt, als einen Teenager zum sturmfreien Abend bei der Nachbarstochter. Marvin Schmidt kehrt bei der Eintracht zurück in die Startelf. Auf der Torwartposition hilft Robert Gundlack dankenswerterweise erneut aus, da Florian Bente an Rückenproblemen laboriert. Niclas Meier wird in der aktuellen Spielzeit mit Daumenschaden nicht mehr eingreifen können. Danke an Robert, der unmittelbar zuvor bereits 90 Minuten im Lokalderby für die 2. Herren performte (leider 1:3 für den SV Ottensen). Mit den Zuschauern im Rücken übersteht Immenbeck die erste Chance der SG. Dustin „Hammer-Harry“ Harrer, unter der Woche in Vollzeit als Betäubungsgewehr beim örtlichen Tierpark beschäftigt, schweißt aus 25 Metern aufs Tor. Gundlack taucht sicher ab (7.). Die nachfolgende Ecke segelt über die aufgerückten Innenverteidiger hinweg und wird am 2. Pfosten von Björn Janßen über den Kasten befördert (8.). Schon früh wird deutlich, dass die SG mit den aufrückenden Wencke, Harrer und Brandt bei Standards mindestens drei voll ausgerüstete Schlachttürme ins Getümmel wirft. Das Momentum kippt dann aber schnell: zunächst setzt Böttcher für Immenbeck eine Freistoßflanke zu hoch an (8.). Wenig später ist Rückkehrer Till Müsing dann eiskalt. Die halbhohe Ecke von Raschke  setzt Immenbecker Nummer 22 per sehenswerte Direktabnahme ins lange Eck (9.). Unmittelbar danach flankt Raschke von links und Schlussmann Janßen drückt Kocks Kopfball über den Querbalken (15.). Die größte Gefahr geht weiterhin von ruhenden Bällen aus. Erst pariert Gundlack herausragend nach einem Konter über Wegner und Bergmann (16.) Die Standard-Qualität zeigt sich dann fast unmittelbar danach. Alles fokussiert sich beim langen Flankenball auf Zielspieler Wencke. Der wendige Bergmann setzt sich clever an den zweiten Pfosten ab und hebt den Ball per Kopf lehrbuchgemäß gegen den Lauf des Keepers in die Maschen (17.). Direkt danach gibt es Einwurf für die SG, aus dem Gewühl landet ein Flankenball auf Bergmanns Schädel. Die erneut gegen den Lauf platzierte Murmel landet am Pfosten und prallt vom heranrauschenden und chancenlosen Blendermann und Wencke ins Immenbecker Netz (22.). Nach dem schnellen Führungswechsel raffen die Immenbecker Kicker erneut das Gewand aus Funktionsstoff und gehen den Ausgleich an. Einen halbhohen Schuss von Raschke kann Janßen noch entspannt fangen. (35.). Dann scheitert Leffler am spitzen Winkel (37.). Nach schönen Ballgewinn über Leffler und Schöngraf und Zuckerpass von Müsing kommt die Murmel zu Kock, der sich gegen Wencke durchsetzt und Janßen zum Abtauchen zwingt (38.). Beim fälligen Eckball gibt es gemischtes Hack im Angebot: Raschkes Kopfball wird geblockt und prallt zu Müsing. Jener Müsing schüttelt einen herrlichen Volley inkl. Hüftausrenkung aus dem Spann – Unterkante der Latte. Den erneuten Abpraller erobert Blendermann in gut sieben Metern Höhe und bugsiert das Spielgerät per Kopf zu Schöngraf der Janßen aus zwei Metern humorlos überwindet (38.). Vor der Pause ist Stinstedt erneut mit einem Standard gefährlich, den Wencke mit langem Bein nur knapp am Kasten vorbeilegt. Mit einem insgesamt gerechten Unentschieden geht es zum Pausen-Eistee.

Schöngraf (hinten) und Leffler zeigten auf rechts eine starke Leistung. Foto: Gundlack/Archiv

In der Pause ersetzen die Gäste Zehner Riemann durch Christoph Roes. Immenbeck beginnt in Durchgang zwei erneut energisch: Jonas Kock dreht sich nach Einwurf auf links blitzschnell um sich selbst und den Gegner, setzt seinen Schlenzer aber gute anderthalb Meter zu hoch an (48.). Anschließend kommt mit Marbes ein Defensivspezialist für Ray Böttcher in die Partie. Die kräftezehrende Partie wogt hin und her: SG-Winger Janßen tanzt frei Immenbecker aus und verpasst mit seiner Hereingabe nur minimal den heranpreschenden Wegner (54.). Im Gegenzug setzt Immenbecks Jöran Blendermann einen Freistoß aus mindestens 30 Metern gefühlvoll aufs Dach des Sporthauses (55.). Glück hat die Eintracht, als Roes perfekt freigespielt wird und erneut am starken Gundlack scheitert. Mit Verspätung wird die Szene mit seiner Abseitsposition belegt (66.). Es folgt der nächste Tiefschlag für langsam pumpende Immenbecker. Es ist erneut ein Freistoß, der die SG in Frint bringt. Die Flanke von Behrens segelt lang auf den zweiten Pfosten. Da Wencke seine Frühstücksflocken aus dem obersten Regal holt und offensichtlich auch seit Kindheitstagen vollständig vertilgt, ist in dieser Höhenlage niemand anders handlungsfähig. Irgendwie ist er eng bedrängt, irgendwie aber auch nichts. Der platzierte Kopfball legt sich anerkennend im langen Eck ab (70.). Mit Usko kommt nun ein verteufelt schneller Mann gegen die vermeintlich langsamere SG-Hintermannschaft. Und doch kann die nun offensichtlich erschöpfte Eintracht nochmal Kräfte mobilisieren. Jöran Blendermann rückt auf und macht es wie eines seiner größten Vorbilder. Wie einst Astrid Kumbernuss schleudert der Innenverteidiger seinen Einwurf bis zum Elfmeterpunkt. Schöngraf verlängert und Usko spritzt in den Ball – 3:3 (77.). Eine wahre Freude für den verletzungsanfälligen Stürmer, der in den letzten Partien eine Waffe sein kann! In den Schlussminuten versuchen beide Mannschaften aus sicherer Defensive Nadelstiche zu setzen. Über den ebenfalls eingewechselten Schulz wird Usko rechts freigespielt. Aus spitzem Winkel schließt er etwas überhastet ab und verfehlt das lange Eck knapp (89.). Am Ende pfeift der souveräne Schiedsrichter Markus Wiesch pünktlich ab und lässt auf dem Spielbericht eine gerechte Punkteteilung zurück.

Fazit: Mit etwas mehr Glück hätten beide Teams sich hier drei Punkte sichern können. Unterm Strich spiegelt das Unentschieden den Spielverlauf und auch die Anteile korrekt wieder. Für die Immenbecker ist es nach zweifachem Comeback zudem ein Punkt der Moral. Mit dieser Präsenz und dem Engagement sind im Abstiegskampf noch einige Punkte zu holen! Kommenden Mittwoch geht es für die SG zum Bätjerplatz nach Bokel – wir wünschen viel Erfolg! Die Eintracht hat Großes vor: Am Himmelfahrtstag steht für alle Interessierten der Reisebus zur Verfügung. Wir spielen um 15:00 Uhr das langersehnte Nachholspiel in Otterndorf und freuen uns auf eine stimmungsvolle Kulisse. Busfahrer Mike gibt seinem Baby um 11:45  Uhr die Sporen. Eine pünktliche Anreise wird empfohlen! Für die Eintracht!

 

Für die Eintracht im Einsatz: R. Gundlack, M. Mernik (ab der 72. Minute R. Usko), M. Schmidt, J. Blendermann, K. Schöngraf, T. R. Böttcher (ab der 51. Minute M. Marbes), P. Raschke, J. Schmidt, T. Leffler, J. Kock, T. Müsing (ab der 81. Minute K. Schulz)

Torschützen (Vorlage): 1:0 T. Müsing (9., Raschke), 1:1 D. Bergmann (17., Onken), 2:1 M. Wencke (22., Bergmann), 2:2 K. Schöngraf (35., Blendermann), 2:3 M. Wencke (70., Behrens), 3:3 R. Usko (77., Schöngraf)

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