1. Herren: Eintracht verspielt dreifache Führung 

IMMENBECK. Aufatmen unter der Woche, der einkehrende Frühling sorgt endlich für einen halbwegs planbaren Spielablauf. Aufgrund der diversen Nachholspiele gleicht Tabelle der Bezirksliga Lüneburg 4 eher der ALDI-Aktionsfläche am Montagmorgen. Fakt ist auch, die Eintracht hat die meisten Spiele aller Teams absolvieren können, aber das Punktepolster ist minimal. Bei den ausstehenden Spielen der Konkurrenz steckt man wieder mitten im Abstiegskampf und hat dazu seit vier Partien nicht mehr gewinnen können. Eine motivierte Trainingswoche liegt hinter der Mannschaft von Volker Wiede, es zählt nur der Heimsieg.

In den Anfangsminuten zeigen die heutigen Gäste vom TV-Langen ihr hellwaches Gesicht und aalen sich in den Immenbecker Strafraum, jedoch ohne Abschluss. Dann übernehmen die Hausherren in Blau-Rot das Zepter. Die Dreierkette strahlt fortan mehr Stabilität aus und nach vorne entwickeln Captain Stukebrock, Joni Schmidt und Fiete Raschke erste tapsige Gehversuche. Gleich die erste Aktion bringt Immenbeck aufs Scoreboard. Kock startet perfekt in die Gasse und wird von Lutter über die Klinge gejagt, klarer Fall. Den fälligen Strafstoß drückt Schöngraf humorlos ins links Eck (6.). Kurz darauf ist Kock mit einem unplatzierten Abschluss erneut im Fokus (13.). Dass die Eintracht hin und wieder zu narkoleptischen Anfällen neigt zeigt die Spielminute 14. Leichter Ballverlust im Spielaufbau, Langens Lars Lilienthal gleitet wie eine gewetzte Klinge durch das Abwehrfilet und bedient Spielfüher Lüders, der aus fünf Metern sicher eingrätscht – 1:1. Im Anschluss wieder das gleiche Bild: kiebige Zweikämpfe mit stetig steigender Intensität, hier und da eine gepflegte Flex und eine Eintracht, der man in Sachen Einstellung nichts vorwerfen kann. Jonas Kock belohnt den mutigen Auftritt nach Zuckerpass von Raschke mit einem Linksschuss, der an Keeper Kock vorbei ins Netz streicht (20.). Anschließend baut Immenbeck etwas ab, lässt in der Defensive aber lediglich einen Chancenansatz durch Sturmtank Zimmermann zu (33.). Kurz vor dem Pausenpfiff muss Immenbeck erhöhen: Über Mernik kommt der Ball zu Kock der eine scharfe Hereingabe vor das Tor zieht. Hinten muss der formstarke Till Müsing nur noch einschieben, vollbringt aber das Kunststück, die Murmel über die Latte zu legen. Dann geht es wieder los: 20 Spieler sind schon in der Halbzeit, zwei nicht. Der eine ist Langens Nils Mikulska der von rechts eine Flanke schneidert. Der andere ist Top-Scorer Christian Zimmermann. Ohne Trikot würde er eher als mieser Cagefighter durchgehen, auf dem Feld ist er ein eiskalter Vollstrecker. Frühzeitig setzt Zimmermann sich nach hinten ab und rauscht mit Urgewalt in die Flanke. Der Musterkopfball schlägt im rechten Knick ein (45.) – zwei Schüsse, zwei Tore.

Die Eintracht muss sich hier Schläfrigkeit in entscheidenden Szenen vorwerfen lassen. Dass man zweifellos die bessere Mannschaft war, heißt bei ausgeglichenem Ergebnis nichts. Die furiose Partie vor gut 90 Zuschauern legt nach der Pause nochmal an Intensität zu. Schmidt und Mernik bekommen auf Immenbecker Seite gelb. Beim TV verdienen sich insgesamt fünf Akteure den gelben Schein, äh Karton. Nach Wiederanpfiff kommt TV-Captain Lüders zu einem wuchtigen Abschluss, den der frisch erblondete Schulz zentral abblocken kann (46.). Hobby-Segelflieger Bente reicht es dann mit dem Unentschieden. Sein gefühlt zwei Kilometer langer Abschlag wird vom fliegenden Kock über den herauseilenden Keeper Koch gelegt. Auf der Linie muss Müsing nur noch einschieben, kommt aber nicht mehr dazu. Leider bekommt der Stürmer einen völlig unnötigen Stoß in den Rücken und prallt hart gegen die Netzbefestigung. Nach RTW-Einsatz und Röntgen steht eine Knochenabsplitterung im Ellenbogen. Im MRT werden weitere Verletzungen hoffentlich ausgeschlossen. Sehr schade für Till, der nach zwei Seuchenjahren nun endlich durchstarten konnte. Wir hoffen, dass er nicht zu lange ausfällt und wünschen gute Besserung. Das Tor zählt trotz eines vermeintlichen Handspiels völlig zurecht (51.). Usko kommt in die Partie. Wie in Bill Murrays Blockbuster „Und täglich grüßt das Murmeltier“ wacht eine entnervte Immenbecker Mannschaft alle paar Minuten grantig auf. Ein verunglückter Abschluss von Schlepegrell geht an Freund und Feind vorbei durch den Fünfer. Hinten lungert erneut Zimmermann, der eiskalt einnagelt (64.). Schulz muss anschließend ausgewechselt werden und auch für Eric Müsing geht es nach einer Einblutung in der Wade in Größer einer jungen Avocado nicht weiter.  Gute 25 Minuten bleiben! Immenbeck ist nun wieder am Drücker.  Kock schiebt das Leder nach schickem Konter am langen Eck vorbei (68.). Wenig später kommt in guter Position kein gefährlicher Abschluss zustande. Der eingewechselte Poppe nimmt sich einen Abschluss, verzeiht aber deutlich (80.). Kurz darauf macht er es deutlich besser. Nach üblem Foul an Kock gibt es Freistoß in zentraler Position. Raschke legt ab und Poppe, heute mit dem guten Sonntags-Vollspann, zieht ab. Kock taucht im Torwarteck sicher ab und wehrt den Ball souverän zur Seite ab. Dann folgt die Ernüchterung: Langen hat bis dahin vier Mal auf das Immenbecker Tor geschossen und drei Mal getroffen. Eigentlich eine große Portion auf dem Tore-Teller. Zimmermann ist aber immer noch hungrig und verschafft sich wie ein wilder Beyblade gekonnt Raum im Strafraum. Der lange Freistoß findet ihn und ohne Absprung drückt der Neuner mit der 24 den Ball in die Maschen (87.) Fast im direkten Gegenzug  geht Kock nach langem Ball hoch zum Ball. Keeper Koch verliert die Kontrolle und der Ball trudelt in die Maschen, zählt aber aufgrund eine vermeintlichen Stürmerfouls nicht. Letzte verzweifelte Angriffe rollen. Raschke schießt einen Freistoß in die Mauer (90.). Den letzten Abschluss von Marvin Schmidt sichert Koch souverän (93.). Am Ende nützt es nichts.

Zimmermann (hier gg. Schulz) avanciert mit drei Treffern zum Matchwinner. Foto: Meier

Ob unverdient oder nicht, Punkte gibt es für die Mannschaft, die im direkten Duell ein Tor mehr erzielt. Glückwunsch an die TV-Kicker für ihrem gut besuchten Vortrag zum Thema „Arbeitseffizienz“ auf der Immenbecker Sportanlage und natürlich auch zu den damit verbundenen drei Zählern. Für die Eintracht wird die Luft nach unten langsam dünner. Es folgen die direkten Duelle gegen Altenwalde, Cuxhaven und Hammah – Big Points. Am kommenden Samstag geht es zum Anpfiff um 15:00 wieder mit Busfahrer Mike auf die Sportanlage in Altenwalde, Gäste sind herzlich willkommen. Der TV Langen empfängt zuhause den ASC Cranz-Estebrügge. Glückwünsche für starke Leistungen gehen raus an unsere 2. Herren (4:0 gegen Schwinge) und U23 (3:1 gegen Freiburg/Oederquart). Wir geben in der neuen Woche weiter Gas. Für die Eintracht!

 

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