Bernd Hamann: Seit 58 Jahren in Eintracht mit dem TSV

IMMENBECK. Seit März 1986 ist Bernd Hamann Vorsitzender des TSV Eintracht Immenbeck. Auch nach mehr als 30 Jahren wird er nicht amtsmüde. Im Frühjahr ließ er sich für weitere drei Jahre zum Mann an der Spitze wählen.

Bernd Hamann ist seit 58 Jahren Mitglied beim TSV Eintracht Immenbeck. 33 Jahre davon ist er bereits Vorsitzender. Foto: Reineke

Auch nach der Ära Hamann wird sein Name immer für und sichtbar neben einem großen Projekt der vergangenen Jahre stehen. Innerhalb weniger Jahre hat der TSV zwei Kunstrasenplätze für die Fußballabteilung nahe der B 73 gebaut. Einen großen Anteil an diesem Projekt hat der Vorsitzende Bernd Hamann. Seit 33 Jahren leitet er die Geschicke im Verein, im Vorstand ist er sogar schon seit 1976. „Der Weg mündete darin, dass ich Walter Marquardt als Vorsitzenden beerbte“, sagt Hamann.

Im Jahr 2010 hat er mit seinen Vorstandskollegen angefangen, den ersten Kunstrasenplatz in Immenbeck zu planen. „Die Jugend war teilweise erst Mitte Juli mit der Saison fertig, da brauchten die Herren schon wieder Trainingsflächen für die Vorbereitung. Wir hatten also nur 14 Tage Zeit, um die Plätze auf Vordermann zu bringen.“ Darunter habe die Qualität der Rasenplätze gelitten, sodass im Herbst bei Regen Spiele abgesagt werden mussten. Witterungsbedingte Spielausfälle gehören in Immenbeck inzwischen der Vergangenheit an. „Wir haben seit Oktober 2011 keine Spielausfälle und zudem ist der Rasenplatz in einer 1a-Qualität.“ Denn bei Regen oder Frost werde der Rasenplatz geschont und die Spiele auf dem Kunstrasen ausgetragen.

Doch nach mehr als 30 Jahren als Vorsitzender gibt es nicht nur positive Erinnerungen. Unter anderem musste die Volleyballabteilung aufgelöst werden. „Die Mannschaft war sportlich ambitioniert. Allerdings hatten wir keinen Nachwuchs und mussten Spieler von anderen Vereinen holen.“ Diese Kosten konnte und wollte der TSV jedoch nicht mehr tragen, sodass es inzwischen keinen Volleyball in Immenbeck mehr gibt. Aber auch in diesen Phasen hat Hamann nie an das Aufhören gedacht. „Es gibt schwierige Momente, aber es macht noch immer Spaß.“

40 Mal das goldene Sportabzeichen erworben

Immerhin gehört der TSV seit Kindheitstagen zum Leben des 69-Jährigen. Im Alten Postweg in Buxtehude rund 300 Meter von der TSV-Sportanlage entfernt wuchs er auf. „Es war für uns ein El Dorado. Wenn wir mit der Schule fertig waren, haben wir auf der Straße Völkerball oder Brennball gespielt.“ Zur Eintracht kam er 1961. Ein Stein am Rand des Kunstrasenplatzes verweist auf sein Eintrittsdatum am 1. Juli. In seinen 40 Jahren als aktiver Fußballer blieb er dem Verein mit einer kurzen Ausnahme treu. „In der B-Jugend musste ich in Moisburg spielen, da es in Immenbeck keine Mannschaft gab.“ Mittlerweile ist der Ball, mit dem Hamann spielt, kleiner geworden. Beim Tennis hält er sich fit. Zu dem legt er jährlich das Sportabzeichen ab. In diesem Jahr hat er zum 40. Mal das goldene Sportabzeichen erworben. „Bei uns im Verein hat das Sportabzeichen einen hohen Stellenwert. Es ist die Olympiade des kleinen Mannes.“

Ein wichtiger Rückhalt für die langjährige Tätigkeit als Vorsitzender ist Ehefrau Karin, die seit 1973 Mitglied im Verein ist. Immerhin muss sie häufig auf ihren Mann verzichten, wenn dieser sich wieder um den TSV kümmert. Die Arbeitszeit für den Sportverein halte sich jedoch in Grenzen. Im Durchschnitt beschäftige ihn die Eintracht fünf Stunden in der Woche. Es gab aber auch schon Zeiten, da war es die dreifache Belastung. „Wenn es um Dinge wie den Bau eines Kunstrasens geht, habe ich mehr Arbeit“, sagt der zweifache Vater und vierfache Großvater, „sobald die Dinge entschieden sind, läuft es und die Arbeit lässt nach.“

Transparenz ist wichtig

In fast vier Jahrzehnten im Vorstand hat Hamann auch Veränderungen in der Arbeit der Vereinsführung wahrgenommen. „Früher war das Hauptproblem die Kommunikation. Da musste immer erst ein Schreiben per Post verschickt werden.“ Inzwischen sei jeder innerhalb kürzester Zeit über die Themen einer Sitzung informiert. Für Hamann ist dies ein wichtiger Faktor für eine seriöse Arbeit. „Es ist nichts wichtiger als Transparenz.“

Obwohl Hamann bereits Vorsitzender war, als in Berlin noch die Mauer stand, ist er nicht amtsmüde. Mindestens drei weitere Jahre wird er dem Verein vorstehen. Außerdem hat er noch ein Anliegen, dass er realisieren möchte. Vor einigen Jahren war er AG-Sprecher im Schul- und Sportausschuss der Stadt Buxtehude. Dort vertrat er die Interessen aller Sportvereine der Stadt. Doch er durfte nur beraten. „Der AG-Sprecher hat kein Stimmrecht. Ich kämpfe seit Jahrzehnten dafür, dass er ein Stimmrecht erhält.“ Auch wenn er dieses Ziel in seiner Amtszeit nicht mehr erreichen sollte, ist er zuversichtlich, den Verein in gute Hände zu übergeben. „Natürlich überlege ich und suche, in welche Hände ich das Amt übergeben werde.“ Bereits heute verteilt er die Aufgaben auf viele Schultern. „Es muss nicht alles der Vorsitzende machen. Wir versuchen, den Vorstand zu entlasten.“

Quelle: Tageblatt.de – Lukas Reineke

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