Bezirksligist Immenbeck muss in Quarantäne

IMMENBECK. Der Fußball-Bezirksligist TSV Eintracht Immenbeck ist die erste Mannschaft aus dem Landkreis Stade im aktuellen Spielbetrieb, die in eine zweiwöchige Quarantäne muss. Ein Fall, der Fragen im Hinblick auf den Amateurfußball aufwirft.

Weil der TSV Eintracht Immenbeck am vergangenen Wochenende spielfrei hatte, absolvierte die Mannschaft von Trainer René Klawon am Sonnabend ein Testspiel beim MTV Egestorf (Landkreis Harburg). Am Montagabend wurde Klawon von seinem Egestorfer Kollegen informiert, dass ein MTV-Spieler positiv getestet wurde.

TSV-Sportdirektor Michael Rump kontaktierte daraufhin das Stader Gesundheitsamt. Dieses verwies ihn an das zuständige Gesundheitsamt im Landkreis Harburg. Der positiv getestete Spieler kommt dorther. Klawon stellte eine Kontaktliste der möglichen betroffenen Immenbecker zusammen. Bis Mittwochnachmittag meldete sich niemand.

Auf Rumps Nachfrage hieß es, dass das Gesundheitsamt in Winsen/Luhe nicht die Kapazitäten habe, alle Kontaktpersonen persönlich zu kontaktieren. Also bekam Rump schriftlich eine pauschale Anordnung, dass sich der TSV in eine zweiwöchige Quarantäne begeben sollte. „Viele Spieler meldeten sich bei mir, weil ihre Arbeitgeber von ihnen natürlich Nachweise sehen wollten“, sagt Rump. Er musste da hinterher sein, von den Gesundheitsämtern sei wenig gekommen.

Fall offenbart Probleme

Susanne Brahmst, Dezernentin für Gesundheit beim Landkreis Stade, informierte sich am Donnerstag auf TAGEBLATT-Nachfrage. Es sei derzeit so, dass das Harburger Gesundheitsamt die Gesamtumstände des Falls noch ermittelt. Die Stader Kollegen werden dann bei relevanten Fällen kontaktiert. Brahmst gibt zu bedenken, wie viel die Kollegen derzeit durch den Schul- und Sportbetrieb zu tun hätten. Die pauschale Anordnung sei in dem Fall wohl eine Sicherheitsmaßnahme.

Der jetzige Fall wirft Fragen in Hinblick auf den Fußballbetrieb auf und offenbart Probleme. Das kommende und das nächste Spiel der Eintracht wurden abgesetzt. Diese müssen nachgeholt werden. Trainieren darf der TSV nicht. Entsprechend verweist Rump auf die offenkundige Wettbewerbsverzerrung, die auftritt. Zudem müssten sich Amateurfußballer fragen, ob die mitspielende Gefahr, nochmals und nochmals in Quarantäne zu landen, das Spiel wert sei. „Der Arbeitgeber spielt dabei auch nicht lange mit“, sagt Rump. Ein negativer Test bedeutet auch nicht, dass die Quarantäne aufgehoben wird (das TAGEBLATT berichtete gestern ausführlich).

Zwei TSV-Spieler haben sich schon testen lassen und sind negativ.

Quelle: www.tageblatt.de – von Jan Bröhan

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