Zwei verschenkte Punkte – Eintracht trifft Mu/Ku Tor nicht

MULSUM. Vor dem Anpfiff der Bezirksligapartie zwischen dem FC Mulsum/Kutenholz und der Eintracht aus Immenbeck, sind es die jeweils 2. Mannschaften, die das Warm-Up Game bestreiten. Am Ende sieht Mu/Ku hier mit 4:2. Bei Immenbecks Erster entspannt sich die Personalsituation zunehmend wieder. 17 stramme Burschen stehen am gestrigen Sonntag im Kader.

Die Partie beginnt gleich forsch, denn die Eintracht ist sofort präsent. Nach gutem Ball von Can. Aykaya auf den rechten Flügel zieht Kock an und legt den Ball wuchtig in die Mitte. Schulz behindert Keeper Witt noch entscheidend und der eingerückte Weseloh bedankt sich mit dem schmutzigen Abstauber (7.). Die Eintracht kommt hier gut aus dem Quark und geht endlich mal früh in Führung. In der Folge benötigen die Hausherren einige Minuten, um sich zu ordnen und dann in das bekannte kompakte System zurückzukehren. Vor der Partie erläutert Wiede den Immenbecker Kickern seinen Matchplan. Der fällt diesmal allerdings recht kurz aus: Die Mannschaft, die heute mehr investieren kann, wird den Platz als Sieger verlassen. Diese These bestätigen beide Mannschaften über 90 Minuten, schenken tun sich die Tabellennachbarn (9 Punkte) nichtmal einen Quadratmeter Geestboden. Nachdem die Eintracht 20 Minuten überlegen spielt, aber vorne nicht in die Abschlusssituationen kommt, legt Mu/Ku nun langsam den Schalter um. Angeführt vom bärenstarken Daniel Schult reißt die Truppe einige Löcher ins Immenbecker Zentrum. Brenzlig wird es nur selten, denn lange Bälle pflückt Flo Bente im Kasten gewohnt souverän. Auch der Abwehrriegel mit Leffler, Schmidt, Schöngraf und dem bissigen Müsing hält. In der besten Szene legt Top-Scorer Martens den Ball einen Tick zu weit in die Gasse (22.). Bezeichnend ist, dass die Eintracht wieder mal bei Standards wankt. Halbrechte Position, der Ball wird halbhoch an den Elfmeterpunkt serviert. Weseloh sammelt drüber und Schult kann unbedrängt annehmen und zum Ausgleich einnetzen (32.). Bitter für Immenbeck: der bis dahin auffällige Schulz muss mit Knieproblemen früh weichen und wird durch Poppe ersetzt (30.). Nach dem Ausgleich erleben die Spieler, Betreuer und etwa 90 Zuschauer den u.a. aus dem American Football bekannten Momentum Change. Immenbeck ist gerade in der Mitte nicht mehr präsent genug und lässt den FC-Zentralen Gerken die Fäden in die Hand nehmen. Ohne Hand und Fuß sind aber glücklicherweise auch die Torabschlüsse. Linksaußen Dubbels hat zwei Mal Pech, als er in aussichtsreicher Position noch vom Ball getrennt wird. Bis zum Pausenpfiff passiert aber nichts mehr. Kein Wunder, dass die Aufmerksamkeit sich schlagartig dem Grill zuwendet, hier wird wenigstens keine Magerkost geboten.

Ray Böttcher ackerte fleißig, verpasste aber die Immenbecker Führung knapp. Foto Archiv/Meier

In Halbzeit zwei erwischen die Gastgeber den besseren Auftakt und drücken nun besser vorne. Der souveräne Marvin Schmidt kocht die meisten Bemühungen jedoch gewohnt sicher ab. Auch René Helmke verdient sich Fleißkärtchen auf der Sechserposition wenngleich ihm spielerisch heute nicht alles gelingt. Weiterhin werden viel Biss und Leidenschaft aber wenig Highlights geboten. Die Eintracht wird zunehmend über Kontersituationen gefährlich. Nach langem Ball von Schmidt haut Mu/Ku-Kapitän Steffens über den Ball und Kock enteilt über alle Berge. Keeper Witt bleibt lange stehen und beweist damit den richtigen Riecher. Er kann Kocks halbhohen Abschluss zur Seite abwehren (64.). Anschließend kommt der frisch genesene Spielmacher Schmidt für Torschütze Weseloh in die Begegnung (73.). Direkt wird es gefährlich. Der wieder fleißige Böttcher bekommt den Ball noch tollem Doppelpass in aussichtsreicher Position. Der Lupfer ist gut angedacht, aber Witt eben noch nicht unten. Mit den Fingerspitzen kann er den Ball blocken und auch den Rebound verbuchen. Dicker Dinger für die Eintracht! Kurz darauf sendet der FC ein offensives Lebenszeichen. Martin Gerken zwirbelt den Ball nach eigener Eroberung nur knapp am rechten Winkel vorbei (80.). Mit Ahmed kommt bei Immenbeck die letzte Option. Und kurz vor Abpfiff wird es auch nochmal brenzlig. Schmidt sieht links draußen den poliert blanken Kock starten. Die FC-Abwehrjungs Steffens und Schliecker riechen den Braten und rücken raus. Richter parkt allerdings fast am eigenen Strafraum, was den folgenden Abseitspfiff at absurdum führt. Berechtige Proteste der Immenbecker, wenngleich die Position aufgrund der großen Entfernung der betreffenden Spieler nicht leicht zu bewerten war (88.). Bis dahin zeigt Schiedsrichter Stuldte eine konstante Leistung, die viel Raum für körperbetontes Spiel gibt, aber keine sportlich unfaire Spielweise nach sich zieht. Kurz darauf ist Immenbeck ebenfalls im Glück. Der beste Mulsumer, Daniel Schult wird über links nochmal bedient und im Zweikampf am Strafraumeck zu Boden gebracht. Hier kann man durchaus über einen Strafstoß nachdenken (90.). Spielende

Fazit: Leistungsgerecht ist das geflügelte Wort an diesem Sonntag. Beide Mannschaften brauchen eigentlich die drei Punkte und gehen entsprechend motiviert zu Werke. Auf dem Platz kommt fußballerisch wenig bis nichts dabei rum, was das Endergebnis so nach sich zieht. Wenn man offensiv so gefährlich ist, wie ein Katzenbaby vor der Milchschale, fallen eben kaum Tore. Bei ausführlicher Rückbetrachtung muss die Eintracht sich dann aber doch etwas mehr ärgern, denn die dicken Chancen hätten einen Sieg unterm Strich nicht unverdient gemacht. So teilt man die Punkte und hinterher gab es auch kein großes Brimborium um etwaige Fehlentscheidungen. So soll das bei ländlicher Genügsamkeit ja auch sein. Am kommenden Samstag empfängt Immenbeck zuhause den Liga-Primus aus Ahlerstedt. Anpfiff ist um 18:00 Uhr. Dem FC wünschen wir beim Duell mit dem TSV Stotel (Sonntag, 14:00 Uhr) viel Erfolg!

Für die Eintracht! Für Bobby!

Für die Eintracht im Einsatz: F. Bente, E. Müsing, M. Schmidt, K. Schöngraf, T. Leffler, R. Böttcher (ab der 83. Minute N. Ahmed), R. Helmke, C. Aykaya, T. Weseloh (ab der 73. Minute J. Schmidt), K. Schulz (ab der 30. Minute M. Poppe), J. Koc

Torschützen (Vorlage): 0:1 T. Weseloh (7., Schulz), 1:1 D. Schult (32., Struck)

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